Fred

Ich heiße Fred, bin jetzt 67 Jahre alt. Vor 15 Jahren bin ich zusammen mit Heinz von Düsseldorf nach Buchhagen gekommen. Ich habe Handweber gelernt und über 40 Jahre feine Seidenstoffe gewebt. Die Weberei habe ich mit nach Buchhagen gebracht und bis 2011 hier das Handwerk betrieben. Finanziell ging es dann gar nicht mehr und ich musste das Gewerbe abmelden. Ich habe dann einige Jahre unser Gästehaus betrieben.
Zu unserem Areal gehört die KulturMühle, ein Soziokulturelles Zentrum mit Café und Konzertsaal. In der Mühle bin ich sehr aktiv und bessere durch einen Minijob meine kleine Rente auf. Buchhagen ist in den Jahren mein Zuhause geworden und ich fühle mich hier verwurzelt. Heinz und ich sind inzwischen verheiratet. Zum Weben komme ich nur selten, da auf unserem Gelände immer etwas gemacht werden muss.
Ich wünsche mir für Buchhagen einen ganzen Schwung junger Leute, gerne mit Kindern, die die Kommune neu beleben und fortführen. Für mich persönlich wünsche ich mir ein Zurück an die Webstühle und würde auch gerne mein Wissen über das Weberhandwerk noch weitergeben.
Heinz

Hallo, ich bin 58 Jahre alt und lebe seit 2008 in der Kommune. Mein Mann und ich sind aus Düsseldorf hierher gezogen, weil wir in einer Gemeinschaft auf dem Land und in der Natur leben wollten. Meine beiden Töchter sind schon erwachsen und mittlerweile bin ich auch schon Opa geworden.
Ich arbeite seit acht Jahren als Heilerziehungspfleger und seit 2017 an vier Tagen in der Woche im Tagewerk in Hameln in einer Tagesstätte für psychisch gesundende Menschen. Während meiner Zeit in der Kommune habe ich viel erlebt, zunächst war ich Freizeitbegleiter bei der Draisine im Ort, ich habe geholfen die Kulturmühle zu renovieren, Flyer gestaltet, im Café mitgeholfen, Torten gebacken und Veranstaltungen mit umgesetzt. Ich konnte meine berufsbegleitende Ausbildung zum Heilerziehungspfleger machen, heiraten – gleich zweimal (eingetragene Lebenspartnerschaft und Ehe), im Garten ein Hochbeet bauen, viele Kommunard*innen kommen und gehen sehen, ein Wohnzimmer gestalten und einige andere Räume renovieren.
Wir haben sehr sehr viel kommuniziert und auch immer mal wieder etwas umgesetzt, verändert, neu ausprobiert und auch wieder verworfen.
Jetzt sind alle Kommunegründer*innen ausgezogen und wir sind nun zu fünft mit einem Kleinkind (17 Monate) und einem Kater (Fusilli).
Ich will weiter hier leben und dass wir mehr werden. Für mich gehört dazu die gemeinsame Ökonomie, das Konsensprinzip und eine ökologische Lebensweise, der Mut zur Auseinandersetzung und die Hoffnung, dass ein Grundvertrauen füreinander da ist, worauf wir aufbauen können.
Ich wünsche mir neue Leute mit Kindern, Tieren und Ideen wie es hier weiter gehen kann, Verbindlichkeit und Eigeninitiative, Lust sich auszuprobieren und aufeinander einzulassen.
Es würde mich sehr freuen, dich/euch schon bald kennen zu lernen.
Hayo

Ich bin Jahrgang 1960. Ausbildung zum Bauschlosser, Umschulung zum Vergolder und dann noch eine Weiterbildung zum Techniker für Windkraftanlagen. Im Laufe des Älterwerdens kamen noch Arbeitsjahre im Bereich Steinmetzarbeiten, Messebau, Holzarbeiten unterschiedlichster Art, einige Jahre auch für ein Sanitätshaus, speziell in der Rollstuhlversorgung und Anpassung für Menschen mit speziellen körperlichen Behinderungen. Habe die Führerscheine 1, 2 und 3 und bin auch eine Zeitlang für eine Spedition LKW gefahren.
Vor ungefähr 7 Jahren und Fragen nachdem, wo die Reise denn hingehen soll, entschied ich mich mal etwas neues auszuprobieren. Über das Buch Eurotopia suchte ich mir verschiedene Lebensgemeinschaften aus, und entschied mich für Buchhagen. Der Grund war unter anderem, mich hier Aufgrund meiner handwerklichen Fähigkeiten voll und ganz austoben zu können. Dazu zählt auch die angrenzende Kulturmühle, wo ich seit 4 Jahren arbeite, knapp 14 Stunden die Woche. Wünsche für die Zukunft sind, Interessierte zu finden, die Lust haben, eigenständig die Arbeit, die ansteht mit zu gestalten und umzusetzen.
Eileen

Ich bin im Sommer 2022 mit meiner Tochter aus der Region Kassel in die Kommune Buchhagen gezogen. An dem wundervollen Ort mitten im Weserbergland haben wir uns beide vom ersten Besuch an wohl gefühlt. Hier kann ich ein entschleunigtes, naturverbundenes Leben in Gemeinschaft führen und habe zugleich alle für mich als junge Mutter relevante Infrastruktur in der Nähe – von Waldkindergarten und Freier Schule bis Sommerrodelbahn.
Ich sehe an dem Ort in erster Linie ganz viel Potenzial und Gestaltungsfreiraum, was mich dazu bewogen hat in die bereits seit 25 Jahren bestehende Kommune einzusteigen, ohne Befürchtungen mit als jüngste erwachsene Kommunardin mit meinen eigenen Ideen nicht austoben zu können. Was ich mir für unser Leben an diesem tollen Platz noch wünsche sind insbesondere weitere Menschen in meinem Alter, bestenfalls mit Kindern.
Ich bin gelernte Tierpflegerin und habe in den letzten Jahren in verschiedenen Berufen gearbeitet, zuletzt als selbstständige Köchin. Derzeit begleite ich vor allem meine Tochter beim Aufwachsen und kümmere mich um verschiedene Kommune-Aufgaben, wie Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.
Aminta

Fusilli
